Friderizianer


Die "Roten Friderizianer" widmen sich neben der Betätigung als Schützenverein auch der Darstellung des Regimentes von Hardenberg aus dem 18ten Jahrhundert.
Zur Tätigkeit zählen dazu historische Darstellungen, sogenannte Reenactments, bei denen geschichtliche Begebenheiten nachgestellt werden.
Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der möglichst korrekten Darstellung. Daneben ist für die Aufarbeitung der geschichtlichen Hintergründe des Regimentes von Hardenberg wichtig. Hierbei befinden sich die Roten Friderizianern Meerbusch-Osterath im Moment noch im Anfangsstadium

Die Uniform des "Regiment v. Hardenberg"
Nachdem man sich entschlossen hatten eigene Uniformen anzuschaffen, begann die Suche nach einer historisch korrekten, roten Uniform, die zudem mit unserer Region geschichtlich verbunden ist.
Leider stellt dabei heraus, dass gerade rot eine ziemliche Hürde für unsere Region ist. Die Uniformfarben der damaligen Zeit waren nämlich bestimmten Ländern zugeordnet.
Rauchfreies Pulver war zu der damaligen Zeit noch nicht bekannt und nachdem die ersten Salven abgefeuert waren, hing das Schlachtfeld unter einer Rauchglocke, welches die Identifizierung der Truppen erschwerte. Aus diesem Grund verwendete jedes Land eine "Grundfarbe", um die Truppen auf dem Schlachtfeld identifizieren zu können.
So verwendete z.B. Frankreich als Grundfarbe blau, Schweden gelb, Russland schwarz, österreich weiß und rot war Großbritannien vorbehalten.
Der Name "Rote Friderizianer" ist also historisch nicht ganz korrekt, da "Friderizianer" auf Friedrich den Großen verweist, der aber als Grundfarbe der Uniformröcke preußisch blau verwendete.
Eine englische rote Uniform kam aber verständlicherweise nicht in Frage.
Zum Glück war schon zu jener Zeit das Haus Hannover eng mit dem englischen Königshaus verbunden und verwendete auch rot als Uniformfarbe.
Jetzt musste man nur noch die Kurve zu unserer Region bekommen. Vorzugsweise zur friderizianischen Zeit des 7-jährigen Krieges.
Am 22.6.1758 fand in Fischeln die Schlacht bei Krefeld statt. In dieser Schlacht trafen die Truppen Frankreichs auf die mit Preußen verbündeten Engländer und Hannoveraner. Ein Kommandeur der Hannoveraner war der preußische General v. Hardenberg, der mit seinem Regiment zum erfolgreichen Ausgang der Schlacht beitrug.
Besagte Truppen zogen (wie zu jener Zeit üblich) nach Ende der Schlacht noch plündernd durch Osterath und beschlagnahmten Viehbestände und Lebensmittel. Gut, vielleicht nicht gerade all zu ritterlich, aber schließlich wollte man nur die Uniformen und nicht das Auftreten zum Vorbild nehmen.
übrigens hat sich das Restaurant Hückels-May in Fischeln ein kleines Museum mit Zinnfiguren-Diarama eingerichtet, welches über diese Schlacht Auskunft gibt.
(Quelle: Rote Friderizianern Meerbusch-Osterath)