Amazonenreiter-Corps


Obwohl das Schützenwesen in den meisten Teilen eine reine Männerdomäne ist, gibt es auch Ortsteile in denen Frauen integriert sind und sogar ihre eigenen Züge gegründet haben. Ein Beispiel ist das Amazonenreiter-Corps: die weibliche Variante der Reitercorps.

Herkunft des Namens
Oft wurde die griechische Bezeichnung "Amazone" auf a-mazos (brustlos) zurückgeführt. Denn die Amazonen sollen ihren kleinen Töchtern - laut einigen späteren Quellen - die rechte Brust ausgebrannt haben, damit diese später den Bogen ungehindert abschießen konnten. Wahrscheinlicher ist aber, dass die Amazonen über der rechten Brust ein Lederdreieck trugen, welches die Brust flach drückte. Damit konnte die Sehne des Bogens ungehindert gespannt werden. Dies erweckte den Eindruck von "Einbrüstigen".
Allerdings wurden Amazonen in den griechischen Darstellungen gewöhnlich mit zwei Brüsten wiedergegeben. Die Herleitung von a-mazos wird in der Forschung daher mittlerweile überwiegend abgelehnt und ist nicht die einzige vorgeschlagene mögliche Deutung des Namens.
So wird der Name zum Beispiel auch von a-mazas (brotlos) hergeleitet. Es ist überliefert, dass der Verzehr von Brot bei den kaukasischen Amazonen als verweichlicht galt. Deshalb bekamen nur ihre männlichen Sklaven Brot, während die kämpferischen Frauen eiweiß- und vitaminreiche Kost wie Fisch, Früchte und Fleisch bevorzugten.
Ebenfalls denkbar ist eine Herleitung von zone (Gürtel). Ama-zone könnte demnach etwa "wohlgegürtet" bedeuten und auf die Tracht der Amazonen anspielen. Diese Deutung steht in Zusammenhang mit Herakles´ Abenteuer bei den Amazonen, denn seine Aufgabe hierbei war die Beschaffung des Zaubergürtels der Hippolyte, der Königin der Amazonen (s. u.).
Wissenschaftler sprechen auch von dem indo-iranischen Wort Hamazan (Kämpferin) als Herkunft des Namens.

Amazonen in der Mythologie und in Sagen
Es gibt zahlreiche Theorien über die Amazonen, wo sie gelebt und gekämpft haben sollen, hier nur einige Beispiele:
Der antike Dichter Homer nennt die Amazonen in seiner im 8. Jahrhundert v. Chr. verfassten Ilias an zwei Stellen: (...)
In etwas späteren Quellen erfahren wir, dass die Amazonen ihre Hauptstadt Themiskaia am Fluss Thermodon im Pontos-Gebiet (Nordost-Kleinasien) gehabt haben sollen. Archäologische Untersuchungen konnten diese mythologische Darstellung allerdings bislang nicht bestätigen - wobei anzumerken ist, dass diese Region archäologisch noch schlecht erforscht ist. Auch die Berichte aus deutlich späteren antiken Quellen, wonach Kappadokien, Samothrake und Lesbos von "Amazonenstämmen besetzt gehalten" wurde, entspricht nicht den philologischen und archäologischen Fakten. Zwar wurde - der Sage nach - auf der Insel Lesbos die unter Griechen übliche männliche Homosexualität von einer weiblichen Homosexualität nachgeahmt (daher der Begriff "lesbisch"), dennoch handelte es sich hier um mythische griechische Stämme und nicht um die aus der Sagenwelt stammenden Amazonenstämme.
Im Epos Aithiopis, das an die Dichtungen von Homer anschließt, wird folgende Episode berichtet: Während des trojanischen Krieges, als die Amazonen schon nicht mehr so mächtig waren, sollen sie unter ihrer Königin Penthesilea den Trojanern zu Hilfe gekommen sein und die Griechen in arge Bedrängnis gebracht haben. Mit herben Anstrengungen und durch das Eingreifen Achills siegten die Griechen. Penthesilea fiel im Kampf gegen Achilles.
Der römische Historiker Sueton schrieb im 1. Jahrhundert, dass die Amazonen "einst einen großen Teil Kleinasiens beherrschten", allerdings meinte er wohl die Skythen. Noch im 5. Jahrhundert wurde das Schwarze Meer auch "Amazonenmeer" genannt.
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