Historischer Hintergrund


Militärmusik
Entwickelt hat sich die Militärmusik schon in der Frühzeit der Militärgeschichte. Bereits in der Antike waren Blasinstrumente und Trommeln als weithin hörbare Signal- und Nachrichtenübermittler unverzichtbarer Bestandteil der Kriegführung. Im Mittelalter entwickelte sich dann aus der rein für den militärischen Gebrauch entwickelten Signalmusik ein Bestandteil höfischen Zeremoniells (so wurden z. B. Besucher mit Fanfarenrufen begrüßt, aus denen Rang und Stand erkannt werden konnte). Etwa ab dem 16. Jahrhundert begann man dann, zwei Hauptgruppen von Militärmusikern zu unterscheiden: Trommler und Pfeiffer (das sogenannte "Spil") als Musiker der Fußtruppen und die besser gestellten Pauker und Trompeter als Musiker der Kavallerie. Die europäische Militärmusik gewann dann durch den Kontakt mit den Osmanen (Türken) in den Kriegen des 16. und 17. Jahrhunderts (Belagerung von Wien 1683) einen wichtigen Aspekt hinzu. Neuartige Instrumente wie der Schellenbaum und neue Formen der musikalischen Darbietung (Janitscharenmusik) prägten das heute bekannte Bild der Militärmusik. Auch der Dreißigjährige Krieg bedeutete einen wesentlichen Entwicklungsschritt, da hier die militärische Marschmusik als Erkennungszeichen einzelner Verbände und zur Anfeuerung der Soldaten im Kampf erstmals voll zur Geltung kam. Im 19. Jahrhundert wurde dann die Militärmusik nochmals weiterentwickelt, vor allem wurden die Besetzungen der Militärorchester, die Professionalisierung der Musiker und die Ausweitung des Repertoires vorangetrieben. In heutiger Zeit ist die Militärmusik neben ihrer klassischen Rolle zur Untermalung militärischen Zeremoniells auch wesentlicher Bestandteil der öffentlichkeitsarbeit moderner Streitkräfte. Konzerte und Tourneen im In- und Ausland mit vielfältigem Repertoire (s. o.) belegen die Vielfältigkeit der Musiker. So treten Musikkorps nicht mehr nur als Blasorchester in Marschformation, sondern auch in sinfonischer oder Big Band-Besetzung auf.
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Janitscharenmusik
Die Janitscharenmusik war ursprünglich die Militärmusik der Osmanen. Gespielt wurde sie von der "Mehterhane", der Militärkapelle des Reiches, und trägt daher eigentlich die falsche Bezeichnung. Eingesetzt wurde die "Janitscharenmusik" zumeist bei Militärparaden, Truppenbewegungen (zur Unterhaltung und zur Vorgabe des Marschtaktes) und anschließenden Schlachten, wobei die mitreißende Musik jeden einzelnen Kämpfer motivieren sollte. Auch die Heftigkeit eines Angriffes während einer Schlacht wurde durch die Musik gelenkt. Es wurden nach Vorgabe des Befehlshabenden schnellere, mittlere und langsame Stücke zur Differenzierung einzelner Stoßangriffe gespielt.
Im 17. Jh. gab es sechs Instrumentalabteilungen, von denen jede mit neun Musikanten besetzt war. Die gesamte Kapelle bestand demnach aus mindestens 54 Spielleuten, nicht selten waren es jedoch mehrere hundert. Holz- und Blechblasinstrumente spielten die durchdringende Melodie und wurde von den Rhythmusinstrumenten, welche den Takt vorgaben, untermalt. Beim Angriff marschierten und ritten die Musiker oft an vorderster Front. Das Verstummen der Musik in der Schlacht war das Signal zum Abbruch des Kampfes angesichts einer drohenden Niederlage.
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